Schleimbeutelentzündung (Bursitis)

Was sind Schleimbeutel?

Schleimbeutel (lat. bursa = Beutel) sind flache, flüssigkeitsgefüllte Kissen aus Bindegewebe. Sie polstern Körperstellen wie die Ellenbogen oder Knie ab, die häufig Reibung oder Druck ausgesetzt sind. Generell wirken sie als Polster an Stellen wo Muskeln, Sehnen und Haut direkt dem Knochen aufliegen um ein Scheuern und chronisches Reiben zu verhindern.

Wieso entzündet sich ein Schleimbeutel?

Häufig entsteht die Entzündung durch ein direktes Trauma (Stoss, Schlag, Sturz) oder durch chronische Beanspruchung durch Reibung oder Druck.
Es gibt Aktivitäten oder Berufe, bei denen eine Schleimbeutelentzündung besonders häufig vorkommt. Z.B. Plattenleger: Sie müssen häufig auf hartem Boden knien und bekommen deshalb nicht selten eine Schleimbeutelentzündung an der Kniescheibe.
Eine weitere Ursache können Bakterien sein. Diese dringen in den Schleimbeutel ein (z.B. Durch eine Verletzung) und dieser entzündet sich.
Manchmal greifen auch entzündliche Erkrankungen wie Rheuma oder Gicht auf die Schleimbeutel über.

Wie häufig ist eine Schleimbeutelentzündung?

Pro Jahr entzünden sich bei mindestens 1 von 10.000 Menschen die Schleimbeutel allein an Knien und Ellenbogen. Nur 30% dieser Entzündungen ist bakteriellen Ursprungs.

Was sind Symptome einer Schleimbeutelentzündung?

Wenn sich ein Schleimbeutel entzündet, sammelt sich in seinem Inneren mehr Flüssigkeit an als normal. Diese Schwellung, ist von aussen gut zu sehen und zu tasten. Der geschwollene Schleimbeutel schmerzt. Er kann gerötet sein und sich warm anfühlen. Auch Fieber ist möglich.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Entzündete Schleimbeutel, die dicht unter der Haut liegen, lassen sich leicht erkennen: Sie sind geschwollen, schmerzen und druckempfindlich. Die Haut darüber kann gerötet und überwärmt sein.
Wichtig ist herauszufinden, ob Bakterien die Entzündung ausgelöst haben. Fieber und eine Wunde im Bereich der Entzündung sprechen dafür. Um zu prüfen, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt, entnimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Flüssigkeit aus dem Schleimbeutel und lässt sie im Labor untersuchen. Bluttests liefern zusätzliche Hinweise auf eine Infektion oder können zeigen, ob eine Erkrankung wie Gicht zu der Entzündung geführt hat.
Bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgen werden eingesetzt, um andere Ursachen für die Beschwerden wie eine Knochen- oder Gelenkverletzung auszuschließen.

Was ist die Therapie einer Schleimbeutelentzündung?

Wichtig ist besonders eine Ruhigstellung und Schonung der betroffenen Körperregion. Ebenso wichtig ist eine gute Kühlung des Schleimbeutels und Schmerzmittel. Wird der Bereich geschont, heilt bei vielen die Entzündung innerhalb von 2 bis 3 Wochen ab.
Bessert sich die Entzündung trotz dieser Maßnahmen nicht oder tritt sie immer wieder auf, wird manchmal auch Kortison in den Schleimbeutel gespritzt. Bei dauerhaften Entzündungen wird der betroffene Schleimbeutel operativ entfernt. Dabei wird der betroffene Schleimbeutel als ganzes Kissen entfernt (= Bursektomie). Bei einer durch Bakterien ausgelösten Schleimbeutelentzündung wird eine antibiotische Therapie begonnen und früher operiert. Andere Medikamente können nötig sein, wenn die Schleimbeutelentzündung durch eine bestimmte Erkrankung wie Gicht oder Rheuma bedingt ist.

Kann man ohne Schleimbeutel leben und normal bewegen?

Die Bursektomie hat für die Patienten keine bleibenden Folgen, da sich der Schleimbeutel schnell wieder nachgebildet.